Unser Pressebericht für das Projekt "Hitzeperiode" vom Kreis Anzeiger:


Der genaue Wortlaut hier zum mitlesen:

BÜDINGEN - (co). "Warum trainieren wir eigentlich regelmäßig, wenn wir doch immer wieder Kuchen essen?", fragt Brigitte (Gita Berger) ihre Freundinnen Veronika und Anne (Sylvia Oster und Alexandra Rinösl). "Wir trainieren doch, damit wir wieder Kuchen essen können", lautet Annes trockene Antwort. Die drei Frauen von der Theatermanufaktur präsentieren zum großen Amüsement der zahlreichen Gäste im ausverkauften Perdestall des Kulturzentrums Oberhof in der Komödie "Hitzeperiode" die komischen Seiten des Klimakteriums, "für Männer und Frauen", wie sie zwischendurch betonten.

Mit von der Partie ist Bernd Berger, der als Mediziner "mit Tick" - ob als Anzeichen des Alterns, sei dahin gestellt - die rein biologischen Ursachen der Wechseljahre in kurzen Passagen vorträgt. Eingeladen zu diesem witzigen Abend hat der Kulturkreis in seiner Reihe "Immer wieder sonntags".

Das Publikum ist an diesem Abend in dem Alter, das die Auswirkungen der hormonellen Umstellungen des Klimakteriums durchaus kennt, kann mit den drei Frauen fühlen und spart nicht mit herzhaftem Lachen und Applaus. Auch die Männer im Pferdestall amüsieren sich köstlich, sind ihnen die Gemütszustände der Frauen wohl auch nicht unbekannt.

Die drei Darstellerinnen, allesamt schon lange auf der Bühne aktiv - Sylvia Oster auch als erfahrene Regisseurin -, haben als Brigitte, Veronika und Anne handfeste Lebenserfahrungen mit vielen Widrigkeiten und mit ihren Männern hinter sich und nun auch noch mit Gewichtszunahme, weniger "Lust auf die Lust", immer mehr Falten und heftigen Gefühlsschwankungen zu kämpfen. Zudem kommt bei Veronika der Verdacht auf, dass Wolfgang, ihr Ehemann, eine Affäre hat. Das ist Thema bei jeder Szene, alle möglichen Beobachtungen und Handynummern liefern scheinbar Beweise, oft an den Haaren herbeigezogen. Die drei Damen diskutieren ausführlich darüber, es ist einfach köstlich.

Die einzelnen Szenen sind prima herausgearbeitet und kommen gänzlich ohne Kulisse aus, denn Spiel, Outfit und Requisiten sind klasse. Zuerst kommen die drei in neonfarbenen Fitnessstudio-Klamotten und Schlabberlook auf die Bühne, sind am Trainieren mit Expander und Hanteln oder machen Gymnastik und unterhalten sich dabei pausenlos über die Schattenseiten des Älterwerdens. Auf Annes Hinweis, dass Veronika Wolfgang mit Dessous zurück gewinnen könne, meint diese nur lapidar: "Nichts, in das ich hineinpasse, hat den Namen Dessous verdient."

Dann eine Szene, in der das Trio im Café sitzt und Torte essend weiter über das Leben und Wolfgangs mögliches Gspusi sinnieren. Mal die eine mitfühlend, mal die andere bissig. Richtig schrill wird es, als sie in Bademänteln, mit Badelatschen und Bademütze auf die Bühne treten und eine Situation im Schwimmbad spielen.

Und zwischen den Szenen die naturwissenschaftlichen Erklärungen für diesen Gemütszustand, den jede Frau mehrere Jahre durchmacht - manche mehr, manche weniger. Und manche Männer ebenfalls...

 

 


Pressemeldung vom Regierungspräsidium Gießen

19.12.2016
Büdingen. Der Speisesaal der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (EAE) in Büdingen wurde am vergangenen Wochenende (15. Dezember) kurzzeitig zu einem "Schauspielhaus" umfunktioniert. Die Theatermanufaktur Büdingen präsentierte dort ihr Stück „Tierische Weihnacht“. Vor allem die in der Einrichtung untergebrachten Kinder fanden zusammen mit ihren Eltern früh abends den Weg zur Aufführung. Etwa 150 Zuschauer kamen zusammen und füllten den vorbereiteten Theaterraum. Die „Tierische Weihnacht“ sorgte dabei für viele strahlende Augen.

So konnten Michael Sauerwein (Leiter der EAE in Büdingen) und Isidro Perez (Betriebsleiter des Sozialdienstes der Malteser in der EAE-Büdingen) nicht nur die vielen Zuschauer zu Beginn der Veranstaltung begrüßen, sondern sich auch am Ende des Stücks unter großem Applaus der Gäste herzlich bei den Schauspielern bedanken. Die Freude über eine durchweg gelungene Veranstaltung war sehr groß. Insbesondere, als der Kinderchor der EAE-Büdingen während des Theaterstücks zusammen mit den Akteuren in den hellsten Tönen das Weihnachtslied „Oh Tannenbaum“ anstimmte. 

Im Stück treffen Kröte, Ratte, Spinne und Fledermaus in einem Keller aufeinander. Alle vier sind vor den Menschen geflohene und grundsätzlich eher unbeliebte Tiere. Sie müssen während der Vorführung lernen, sich zu akzeptieren und ihren Zufluchtsort zu teilen. Die Ratte (gespielt von Malteser-Mitarbeiterin Gita Berger) fühlt sich schon als Chef in ihrem Revier und toleriert zunächst geradeso Spinne (Mareen Oster) und Fledermaus (Jasmin Fernau-Kolb). Als die drei die Kröte (Jörg Grunewald) entdecken, fällt es ihnen zunächst schwer, mit diesem für sie komischen Tier klar zu kommen.

Schließlich raufen sie sich alle zusammen – auch weil ein merkwürdiges Fest ansteht, das die Menschen „Weihnachten“ nennen. So wollen auch die Tiere eine Feier organisieren. Doch was ist eigentlich Weihnachten? Und was braucht man alles dazu? Auf jeden Fall einen Baum, Musik und Plätzchen. Aber die Tiere lernen auch, was noch wichtiger ist: Liebe, Harmonie, Geborgenheit, Familie und Freunde.

„Ein Werte vermittelndes Theaterstück, das nicht nur für Flüchtlingskinder geeignet ist", findet Standortleiter Sauerwein. "Wir sind daher der Theatermanufaktur-Büdingen sehr dankbar, dass die Aufführung in unserer Unterkunft möglich gemacht werden konnte“.

 

 

 

     
   
     


Kreis Anzeiger vom 29.11.2016

PREMIERE Theatermanufaktur spielt im Oberhof „Tierische Weihnacht“ / Geschichte um Herbergsgesuche und Frieden auf Erden

BÜDINGEN - (mü). Mit dem Kindertheaterstück „Tierische Weihnacht“ hat die im März gegründete Theatermanufaktur Büdingen im Pferdestall des Kulturzentrums Oberhofs eine gelungene Premiere gefeiert: Vor begeistertem jungen Publikum versuchten die kluge Ratte (Gita Berger), die halbblind durch die Gegend tastende Fledermaus (Jasmin Fernau-Kolb), die graziös mit vielen Armen hantiernde Spinne (Mareen Oster) und die grün und braun bewarzte Kröte (Jörg Grunewald) herauszufinden, was es mit dem Weihnachtsfest auf sich hat.

Als Ausgestoßene der menschlichen Gesellschaft waren sie dabei der Geschichte um Herbergssuche und Frieden auf Erden näher, als sie dachten: Die Ratte musste aus der Speisekammer flüchten, der Spinne wurden die Netze zerstört und die Familie vom Staubsauge verschluckt, die Fledermaus verlor ihre wohlverdiente Winterruhe, die Kröte ihren geliebten Schlafplatz – und ob man im Keller ein neues Zuhause finden würden, wo sich die Ratte bereits häuslich niedergelassen hatte, erschien zu Beginn des einstündigen Theaterstücks mehr als fraglich.

Gebannt verfolgten die Kinder die Entwicklung von Antipathie und Sympathie unter den vier Protagonisten, die zarte Liebe zwischen Ratte und Spinne, den gemeinsamen Aufstand gegen die Kröte und die Einsicht, dass man nur mit Solidarität untereinander doch noch zu einem friedlichen Weihnachtsfest gelangen könne. Immer wieder wurden die Mädchen und Jungen einbezogen – so bei der Frage nach dem Inhalt von Weihnachten und dem korrekten Absingen des Liedes „O Birkenzweig, o Spinnenbein“, den besten Geschenken und dem Baumschmücken. Dank des ausdrucksvollen Spiels des Quartetts, das unter der Regie von Sylvia Oster agierte, den liebevoll gestalteten Kostümen und zahlreicher kindgerechter Pointen gab es viel zum Bewunden, Lachen und Mitmachen, sodass nicht nur die kleinen, sondern auch die erwachsenen Zuschauer zum Abschluss begeistert applaudierten.